Die Bruderschaft vom Heiligen Gral - 02 - Das Labyrinth der schwarzen Abtei by Rainer M. Schröder

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral - 02 - Das Labyrinth der schwarzen Abtei by Rainer M. Schröder

Autor:Rainer M. Schröder [Schröder, Rainer M.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendroman
Herausgeber: Arena
veröffentlicht: 2014-03-27T23:00:00+00:00


16

Im gelblichen Schein von Öllampen, die im schützenden Gehäuse von Sturmlaternen brannten, und mit umgegürtetem Schwertgehänge stiegen die vier Gralshüter die alte Steintreppe in den tiefen Keller hinunter. Die Gewölbe unter dem alten Turm waren hoch und von ungewöhnlich aufwendiger, baumeisterlicher Kunstfertigkeit. Alle Wände bestanden aus Sandstein und waren durch ein Gitterwerk aus daumenstarken Streben aus demselben Material in zahllose Kassettenfelder unterteilt. Und dass jeweils zwei waagerecht und vier senkrecht verlaufende Segmente in etwa der Breite und Höhe eines kräftigen Mannes entsprachen, war sicher alles andere als ein Zufall. Auch fielen den scharfen Augen der Gralshüter, die um das Geheimnis der Kellergewölbe wussten, sofort die tiefen Fugen zwischen den einzelnen Steinen auf.

»Wirklich raffiniert, was sich die Baumeister unserer Bruderschaft hier haben einfallen lassen!«, sagte Gerolt voller Bewunderung. »Alle Wände in ein Meer von Kassettenfeldern zu unterteilen, ist eine hervorragende Tarnung für die geheime Tür, die sich hier irgendwo im Mauerwerk verbirgt!«

McIvor hatte seinen Dolch aus dem Gürtel gezogen und setzte die Klinge in die Fuge zwischen zwei Steinen. Gut fingernageltief drang sie in den Schlitz ein, bevor sie auf harten Widerstand stieß. »Raffiniert ist das richtige Wort, Gerolt!«, pflichtete er ihm bei. »Ein bewegliches Kassettenfeld braucht Spiel, um sich öffnen zu können. Und dass hier alle Fugen gleich breit und gleich tief sind, macht es unmöglich, auch bei scharfem Hinsehen ein Anzeichen für eine Tür zu finden. Man muss schon sehr genau wissen, wonach man hier sucht, um auf die Geheimtür zu stoßen!«

»Antoine hat von einer Rose gesprochen, die uns verraten wird, wo sich der geheime Zugang befindet«, sagte Tarik. »Also lasst uns danach suchen, Freunde! Leuchten wir die Wände ab!«

Sie verrückten bei ihrer Suche jedes Fass, jede Kiste, jedes Brettergestell und was sonst noch einen ungehinderten Blick auf das dahinterliegende Mauerwerk verwehrte. Jede Ecke leuchteten sie aus. Doch so gewissenhaft sie die ersten beiden Gewölbe auch absuchten, sie fanden das Zeichen der Rose nicht. Dafür sprang ihnen im dritten, hintersten der Kellerräume der geheime Hinweis umso rascher ins Auge.

Gerolt entdeckte ihn, als er durch den Rundbogen trat, der in das letzte, mit allerlei Gerümpel vollgestellte Gewölbe führte, und der Lichtschein seiner Öllampe auf die Kassettenwand zu seiner Linken fiel.

»Hier ist sie, die Rose!«, rief er aufgeregt und wies auf den Stein, der in Kopfhöhe über einem Mauerring in die Wand eingelassen war. Ein Steinmetz hatte die Umrisse einer fünfblättrigen Rose aus dem harten Gestein gemeißelt. »Es ist eindeutig das Zeichen unserer Bruderschaft, das auch die Vorderseite des Ebenholzwürfels schmückt!«

»Halleluja!«, rief Maurice und drängte sich mit seinen Freunden um diesen Mauerring. Er ragte an einer faustdicken und runden Steinstrebe eine gute Unterarmlänge aus der Wand hervor. Im Rund der Öffnung hatte jemand eine abgebrannte Pechfackel zurückgelassen.

»Gut, die Rose hätten wir gefunden«, sagte Tarik und betrachtete das Zeichen und den Mauerring mit gerunzelter Stirn. »Vermutlich befindet sich an dieser Stelle die Geheimtür. Fragt sich nur, was jetzt geschehen muss, damit sie sich öffnet. Hat jemand eine Idee?«

»Die Strebe mit dem Fackelring muss mit einem versteckten Mechanismus verbunden sein, so wie wir



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